Wirksamkeit der Reha

Die onkologische Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle im Genesungsprozess nach einer Krebserkrankung. Studien zeigen, dass gezielte Rehabilitationsmaßnahmen erheblich zur Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit beitragen können. Durch individuell angepasste Therapien werden die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert und die Lebensqualität nachhaltig verbessert. Neben der physischen Wiederherstellung steht auch die seelische Unterstützung im Mittelpunkt, um den Patienten ganzheitlich zu stärken.

Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über unsere bewährten Methoden, wie den 6-Minuten-Gehtest zur Messung der körperlichen Belastbarkeit und das psychologische Screening zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung emotionaler Belastungen. Überzeugen Sie sich von der Wirksamkeit unserer umfassenden Rehabilitationsprogramme und lassen Sie sich auf Ihrem Weg der Genesung professionell begleiten.

6-Minuten-Gehtest

Assessment in den Hamm Kliniken

Körperliches Training ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation von Patienten mit einer Krebserkrankung. Um den Erfolg des körperlichen Trainings zu bestimmen, messen wir daher in den Hamm Kliniken die Ausdauerleistungsfähigkeit unserer Patienten zu Beginn und am Ende der Rehabilitation mit dem etablierten 6-Minuten-Gehtest. Der Normwert berechnet sich nach Größe, Alter, Gewicht und Geschlecht. Wir verwenden die Formel von Troosters et al. (Troosters T, Gosselink R, Decramer M: Six minute walking distance in healthy elderly subjects. Eur Respir J.1999; 14 (2): 270-274)

Ergebnisse des 6-Minuten-Gehtests

Wir haben bislang bei 32.479 Patienten den 6-Minuten-Gehtest bei Beginn und Ende der Rehabilitation durchgeführt. Die Therapiedauer zwischen der Messung bei Aufnahme und Entlassung betrug im Mittel 18,8 Tage. In dieser kurzen Zeit hat die Gehstrecke und somit die Ausdauerleistungsfähigkeit im Mittel deutlich um 57,2 Meter zugenommen. Dies entspricht einer Zunahme um 12,1% und zeigt die Wirksamkeit des körperlichen Trainings in der Rehabilitation onkologischer Patienten. Wir besprechen mit unseren Patienten die Ergebnisse, dies motiviert sie zur Fortführung des Trainings nach der Rehabilitation.

Psychologisches Screening

Wirksamkeit der psychoonkologischen Betreuung während der Rehabilitation in den Hamm Kliniken nachgewiesen

Krebspatienten können im Krankheitsverlauf psychisch so stark belastet sein, dass sie eine intensive psychoonkologische Betreuung benötigen.

Der Bedarf der Patienten für eine intensive psychoonkologische Betreuung wird im ärztlichen Aufnahmegespräch erhoben. Ergänzend führen wir ein Screening mit gut validierten Fragebögen durch und setzen hierbei unter anderem den Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) bei jedem Patienten zu Beginn der Rehabilitation ein. Der Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) kann mittels von nur 4 Fragen mit hoher Sensitivität (83% für depressive Störungen, 76% Angststörungen) und hoher Spezifität (depressive Störungen 90 %, Angststörungen 81%) psychische Belastungen erkennen.

In unserer Hamm Klinik Nahetal haben wir das Screening mit dem PHQ-4 bei 18.495 Patienten zu Beginn der Rehabilitation durchgeführt. Ein Wert von ≥6 beim PHQ-4 weist auf eine psychische Belastung hin. Bei 22,7% unserer Patienten ergab das Screening mit dem PHQ-4 zu Beginn der Rehabilitation eine psychische Belastung.

Um den Einfluss der Rehabilitationsmaßnahme auf das seelische Befinden zu überprüfen führen wir das Screening bei Patienten mit einem Wert von ≥6 zu Beginn der Rehabilitation vor der Entlassung erneut durch. Dieses Entlassungsscreening ergab bei 64% der bei Aufnahme psychisch belasteten Patienten keine psychische Belastung mehr, bei 88% der Patienten hatte sich die psychische Belastung verringert. Die PHQ-4 Werte sind von im Mittel 8,7 auf 4,8 gesunken. Dies zeigt trotz der mit in der Regel 3 Wochen kurzen Behandlungsdauer sehr gute Effekte der Rehabilitation auf die Reduktion von Stress und Belastung und ein Entgegenwirken von psychischen Erkrankungen durch den Rehabilitationsaufenthalt.