Von der Assistenz im Qualitätsmanagement zur kaufmännischen Leitung

Interview mit Sophia Stegmeier

 

Sie arbeiten seit 2013 in den Hamm Kliniken. Wie hat Ihre berufliche Laufbahn begonnen, wie sind Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden?

Ich habe meine Bachelorarbeit über Qualitätsmanagement in einem Zertifizierungsunternehmen geschrieben. Dabei hat mich die Thematik bereits so sehr gefesselt, dass ich auch nach dem Studium in diesem Bereich arbeiten wollte. Während meines Studiums hatte ich auch bereits eine Weiterbildung beim TÜV zur Qualitätsmanagementbeauftragten gemacht. Auf die Hamm-Kliniken bin ich dann über das Online Stellenportal StepStone aufmerksam geworden. Es wurde eine Assistentin im Qualitätsmanagement gesucht und obwohl Bad Soden von meinem damaligen Wohnort in Ulm sehr weit entfernt lag, hat mich die Stellenanzeige so sehr angesprochen, dass ich mich beworben habe.

Wie lief der Bewerbungsprozess ab?

Ich weiß es noch bis heute: Ich habe die Bewerbung am Samstag weggeschickt und am Montag erhielt ich schon den Anruf mit der Einladung zum Bewerbungsgespräch. Ich habe mich total gefreut und fuhr bereits kurz danach zum Vorstellungsgespräch. Die Atmosphäre und das Gespräch begeisterten mich von Anfang an und auch das beschriebene Aufgabenfeld sagte mir zu. Aufgrund der Entfernung durfte ich auch schon am selben Tag hospitieren und Rechercheaufgaben sowie kleine Übungen zum Umgang mit dem QM-System erledigen. Ich persönlich war schnell entschieden, dass die Hamm-Kliniken der richtige Arbeitgeber für mich sind. Ein Glück konnte auch ich die Hamm-Kliniken von mir überzeugen.

Welche Möglichkeiten der Fortbildung und Weiterentwicklung konnten Sie wahrnehmen?

Ich durfte bereits von Anfang an einige Fortbildungsseminare besuchen. Mein damaliger Vorgesetzter, Herr Bauernschmitt, unterstützte mich jederzeit mit Empfehlungen aber letztendlich durfte ich selbstständig entscheiden, welche Weiterbildungskurse ich gern wahrnehmen wollte. Natürlich müssen die Wunschseminare finanziell abgestimmt werden, aber die Geschäftsführung ist hier stets großzügig, wenn sie den Mehrwert für das Unternehmen und die Entwicklung des Einzelnen erkennt. Ich habe also einige Seminare der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) besucht, zum Beispiel zum Thema Leitbild oder Medizinprodukte, und eine größere Fortbildung zum EFQM Assessor wahrnehmen dürfen. Unsere Zertifizierungen basieren ja auf diesem EFQM Modell. Die Schulung hat die Grundlagen noch einmal ausführlich beleuchtet und mich in meiner Arbeit im Qualitätsmanagement vorangebracht.

Neben den praxisnahen Fortbildungen habe ich dann jedoch auch noch die Möglichkeit bekommen ein berufsbegleitendes Masterstudium zu absolvieren. Bereits nach anderthalb Jahren fragte mich Herr Bauernschmitt, ob ich nicht Interesse daran hätte. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir ein erneutes Studium jedoch noch nicht vorstellen, da ich mich zunächst ganz darauf konzentrieren wollte im Berufsleben Fuß zu fassen. Ein halbes Jahr später ging mir der Gedanke an den Master aber nicht mehr aus dem Kopf und langsam vermisste ich auch das Lernen und eine neue Herausforderung. In den praxisnahen Fortbildungen kann man zwar gezielte Themenschwerpunkte näher kennenlernen, aber ich hatte das Gefühl mir würden noch tiefere Einblicke in verschiedene andere Bereiche fehlen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem für mich passenden Studiengang und wurde an der Hochschule Fresenius in Frankfurt fündig. Sie boten einen Masterstudiengang in Führung und Management im Gesundheits- und Sozialwesen an, der mich sowohl inhaltlich sehr ansprach, als auch meinen Wunsch nach einem berufsbegleitenden Studium beinhaltete. Denn meinen Beruf an den Nagel zu hängen und wieder Vollzeit zu studieren kam für mich nicht mehr in Frage und für diesen Studiengang musste ich neben dem Selbststudium und den online Phasen nur einmal im Monat jeweils einen Freitag und Samstag Vorlesungen in Frankfurt besuchen, was sich sehr gut mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren ließ. Inhaltlich wollte ich mich mehr auf die Betriebswirtschaft und den Führungsaspekt konzentrieren, da ich im QM Bereich bereits einige Kenntnisse erlangt hatte. Außerdem war es damals schon insgeheim mein Traum, irgendwann mal eine Klinik leiten zur dürfen und da bot sich der Studiengang in Management und Führung entsprechend an. Ich stellte meinen Vorschlag also unternehmensintern vor und wurde auch hier sofort unterstützt.

Ihre Karrierelaufbahn verlief von der Assistentin Qualitätsmanagement zur Kaufmännischen Leitung der Klinik Park-Therme. Wie genau lief das ab?

Ich wurde wie gesagt als Assistentin im Qualitätsmanagement eingestellt und arbeitete auch drei Jahre lang in dieser Position. Danach wurde ich zur Qualitätsmanagementbeauftragten ernannt, was zwar keine strukturellen Veränderungen mit sich trug, aber nach drei Jahren Berufserfahrung konnte ich, im Gegensatz zu meiner Anfangszeit als Assistenz, zum Großteil selbstständig arbeiten und eigene Projekte betreuen.

Mit der Wahl meines Masterstudiengangs verfolgte ich also meinen Traum, selbst irgendwann mal eine Klinik leiten zu dürfen. Dass dieser Traum aber so schnell in Erfüllung gehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich befand mich gerade im 3. Semester als die Geschäftsführung mich um ein Gespräch bat. Ich dachte damals es ging um meine Themenauswahl für die Masterarbeit, aber das Gespräch nahm einen ganz anderen Lauf als ich vermutet hatte. Kurz zuvor hatte uns der Kaufmännische Leiter der Klinik Park-Therme verlassen und es wurde ein normales Bewerbungsverfahren eingeleitet, sodass ich mit keiner Sekunde daran gedacht, dass ich den Job übernehmen könnte, allein deshalb, weil ich mein Studium noch nicht abgeschlossen hatte. Die Geschäftsführung sah das aber anders und bot mir die Stelle an. Ich freute mich riesig und fühlte mich total geehrt, war aber gleichzeitig sehr aufgeregt, weil mich dieses Angebot wirklich überraschend traf. Als  besonders positiv in Erinnerung habe ich, dass wir in einem offenen Gespräch über die künftigen Aufgaben und meine Kompetenz sprachen und mit die Geschäftsführung von Anfang an ihre direkte und vollkommene Unterstützung bei der Einarbeitung in den neuen Aufgabenbereich anbot und mir damit von Anfang das Gefühl gab, auf keinen Fall allein gelassen zu werden. Ich bat um kurze Bedenkzeit, auch um mich zu Hause austauschen zu können, doch als mir auch mein Mann begeistert seine Unterstützung versprach, waren für mich alle Zweifel verflogen und ich sagte schon am Folgetag zu. Nun bin ich seit 1. April 2017 in dieser Position und absolut glücklich mit meinem Aufgabengebiet.

Hatten Sie irgendwelche Sorgen oder Zweifel, bevor Sie die Stelle angetreten haben? Wenn ja, wie wurden diese beseitigt?

Also ganz so viele Bedenken hatte ich gar nicht. Ich dachte mir zwar „Wow, was kommt da jetzt auf dich zu“ aber durch diese absolut glaubwürdige Zusicherung der Geschäftsführung, mich in jeder Situation zu unterstützen und auch die Gewissheit, dass ich mich jederzeit mit meinen Kollegen in den anderen Kliniken austauschen könnte, gaben mir ein Gefühl von Sicherheit. Natürlich bin ich noch sehr jung und ohne praktische Führungserfahrung, aber ernsthafte Sorgen waren das nicht. Die meisten Mitarbeiter der Klinik Park-Therme kannte ich auch bereits durch meine QM-Tätigkeit. Darüber hinaus versuchte niemand mir den Einstieg zu erschweren oder ist mir mit Argwohn begegnet.

Worauf sind Sie besonders stolz und was ist die Besonderheit am Arbeiten in den Hamm-Kliniken?

Besonders stolz bin ich eigentlich auf meine eigene Entwicklung. War ich doch zu Beginn meiner Karriere in den Hamm-Kliniken eine Berufseinsteigerin, die herausfinden musste, wie man in einem Unternehmen miteinander agiert und kommuniziert, habe ich mittlerweile eine ganze Portion an Sicherheit dazugewonnen. Außerdem bin ich sehr stolz drauf, dass ich mich von dem sehr eng begleiteten Arbeiten am Anfang soweit hochgearbeitet habe, dass ich nun auch selbst Entscheidungen treffen kann und mir das dafür benötigte Vertrauen entgegengebracht wird.

Zertifiziertes QM-System DIN EN ISO 9001:2008 Qualitätspreis Schleswig-Holstein IQMP-Kompakt Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz Qualitätspreis des Förderkreises Qualitätssicherung im Gesundheitswesen in Schleswig-Holstein e.V.